Tiergestützte Pädagogik

Konzeptbaustein 3 des IBF e.V. zur Kinder- und Jugendhilfe

Unter Trägerschaft des IBF gibt es  auf Nachfrage tiergestützte* pädagogische Angebote mit Hund für die stationäre Kinder und Jugendhilfe. 

Hierfür stehen uns Christine als pädagogische Fachkraft und der Königspudel Yoki  zur Verfügung. 

Als pädagogische Fachkraft hat Christine den Bachelor  Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Erziehung und Bildung, eine Ausbildung zur  Marte Meo Fachkraft und eine Fortbildung in Traumapädagogik. Sie arbeitet mit Unterstützung ihres  Hundes Yoki kindzentriert und nutzt den Alltag und die Natur, um den Entwicklungsbedürfnissen der Kinder zu begegnen. Yoki  unterstützt dabei Kontakt, Kooperationsbereitschaft, Stressregulation und die Möglichkeit, gute Gefühle herzustellen. Christine richtet ihre Aufmerksamkeit und Bestätigung auf die erwünschten Entwicklungsinitiativen der Kinder und kann entsprechende Entwicklungsziele definieren. Durch Anleitung zum Erlernen eines angemessenen Umgangs mit dem Hund kann darüber hinaus auch das Erkennen und Einhalten von Regeln und Grenzen gut geübt und akzeptiert werden.

Christine arbeitet seit einigen Jahren als Fachkraft in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. In einem ehemaligen Arbeitsumfeld herrschte eine hohe Gewaltbereitschaft gegenüber Betreuern und Sachgegenständen mit einer brisanten Allgemein-Dynamik. Yoki konnte in diesem Umfeld einen Impuls zur Veränderung setzen und die Kooperationsbereitschaft der Kinder wecken.

Seine pure Anwesenheit hatte auf die Kinder eine beruhigende Wirkung. So kam es, dass Yoki über 8 Monate, so etwas wie ein immer freundliches, entspanntes, spielbereites und geschätztes Gruppenmitglied wurde, der viel Freude, gute Gefühle und Entspanntheit in die Gruppe brachte. Yoki wurde eine große Unterstützung und Bereicherung im beruflichen Alltag und zeigte sich in seiner Wirkung und Wesensfestigkeit außerordentlich überzeugend. 

Unter Trägerschaft des IBF bietet Christine nun auf Nachfrage tiergestützte* Einzel- und  Gruppen Kontakte für Träger der stationären Kinder- und Jugendhilfe an.

*Tiergestützt – Begriffsklärung:

Bei tiergestützten Fördermaßnahmen dient das Tier als Hilfsmitttel. Mit Tierbeobachtungen oder direkterem Kontakt können Menschen aller Altersstufen unterstützt werden, die einen speziellen Förderbedarf haben (vgl. Deutscher Tierschutzbund, 2021). 

Die tiergestützte Pädagogik wird von einer pädagogischen Fachkraft angeboten, die mit ihrem geeigneten Hund und den Kindern zusammen „arbeitet“. 

Im Gegensatz zu vielen anderen Berufsfeldern, die Tiere einsetzen, ist das Berufsfeld der Tiergestützten Arbeit bisher in Deutschland, Österreich und der Schweiz nur durch das Tierschutzgesetz geregelt. In Deutschlang unterliegt die gewerbsmäßige Ausübung der Tiergestützten Arbeit ebenfalls dem §11 Tierschutzgesetz. Demnach muss für tiergestützte Interventionen eine Erlaubnis nach § 11 Tierschutzgesetz durch das örtliche Veterinäramt vorliegen, nachzuweisen durch einen Sachkundenachweis für die jeweilige Tierart.

Es handelt sich um eine tiergestützte Pädagogik, da der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin  eine Ausbildung zur pädagogischen Fachkraft (Bachelor Soziale Arbeit, Marte Meo Fachkraft, Traumapädagogik Fortbildung) absolviert hat, und über Fachkenntnisse  (Sachkundenachweis für große Hunde)  über das Tier verfügt und Ziele für den Einsatz kindzentriert erarbeitet.

Tiergestützte Pädagogik bedeutet eine Unterstützung der pädagogischen Arbeit durch ein Tier. Wer Kinder beobachtet, erkennt schnell, dass sie sehr frei und unbeschwert auf Tiere zugehen. Der Zugang ist häufig spontan und mit hoher Motivation belegt. Diese natürliche Affinität der Kinder zu Tieren wird in der pädagogischen Arbeit genutzt. 

Tiergestützte Pädagogik  zielt darauf, Lernprozesse zu initiieren, schwerpunktmäßig im emotionalen und sozialen Kompetenzbereich des Kindes.  Durch den Einsatz des Hundes wird Motivation, Sozialkontakte, Impulskontrolle bis zu Emotionsregulation und Empathieentwicklung unterstützt. Besonders bei Kindern ist die tiergestützte Pädagogik angebracht, um diese Entwicklungen anzubahnen und zu fördern bzw. zu festigen (Vernooij/Schneider, 2010, S. 34f).